Am 27.11.2021 fand in Köln die
Gründungsversammlung des Polyamorie e.V.
statt. Der Verein engagiert sich für die Förderung der konsensualen Nonmonogamie. Das bedeutet: Ehrlich, offen und bei gegenseitiger Zustimmung mit mehreren Menschen Liebes- und / oder Sexual- Beziehungen zu führen.
Obwohl sich die Beteiligten einig sind, haben sie es oft schwer, denn sie stoßen auf viele Vorurteile und Benachteiligungen im Vergleich zu monoamor Lebenden. Der Verein wird sich dafür einsetzten, dass in Bildung und Erziehung mehr Aufklärung über diese Lebensweise stattfindet und in der öffentlichen Wahrnehmung objektiver und vielfältiger dargestellt wird. Die Erkenntnisse der Sozialwissenschaften, Biologie, Medizin, Philosophie, Psychologie und anderer Forschungszweige sollen der Allgemeinheit vermittelt und weitere Studien unterstützt werden.
In der Gesellschaft fehlen Vorbilder, wie freiheitliche Liebe und Sexualität mit Ehrlichkeit, Rücksicht und guter Kommunikation kombiniert werden können. Menschen fühlen sich innerlich zerrissen, weil sie an der Institution „Monogamie“ zweifeln und doch keine Chance sehen, in Einklang mit ihren Gefühlen zu leben. Das kann zu emotionalen und psychischen Belastungen führen. Der Verein will ein Forum bilden, das Betroffenen Kontakt, Hilfestellung, Information sowie die Gelegenheit zu Austausch und Gespräch bietet.
Doch bevor diese Ziele in Angriff genommen werden können, musste zunächst viel Bürokratie bewältigt werden. So wurden in der Gründungsversammlung Satzung, sowie Beitritts-, Austritts- und Beitragsordnung verabschiedet, bevor die Anwesenden zur Wahl schreiten konnten. Als erster Vorsitzender wurde Michael Wiesweg gewählt. Als zweite Vorsitzende stellten sich Tatjana Schriek und als Kassierer Stefan Wegerhoff zur Wahl und wurden von der Versammlung einstimmig bestätigt.
Als nächsten Schritt muss die Satzung nun dem Amtsgericht vorgelegt werden, damit der Verein ins Vereinsregister eingetragen werden kann. Dann kann Polyamorie e. V. endlich zur Umsetzung seiner Ziele durchstarten.